Hl. Benno von Meißen
Bischof
Geboren: 1010 in Sachsen (oder in Thüringen)
Gestorben: 16. Juni 1106 in Meißen, Sachsen
Patron von München; von Altbayern; des Bistums Dresden-Meißen; der Fischer und Tuchmacher; gegen die Pest; gegen Trockenheit und für Regen; gegen Unwetter
Benno, Kanoniker in Goslar, Bischof in Meißen – Patron von München und Altbayern… Wie kam es zu diesem Patronat eines Sachsen in Bayern?
Benno wurde im Jahr 1010 als Sohn einer sächsischen Adelsfamilie geboren. Nach dem Empfang der Priesterweihe 1040 bekleidete er das Amt des Abtes in Hildesheim und ging dann für 17 Jahre als Kanoniker nach Goslar. Im Jahr 1066 wurde er gegen seinen Willen zum Bischof von Meißen, der Diözese unweit von Dresden, ernannt. Benno wirkte in der Folgezeit trotz der anfänglichen Amtsablehnung segensreich in seinem Bistum, ließ Kirchen und Klöster errichten und bekehrte viele Heiden.
Weil Benno den Sachsenkrieg von Heinrich IV. ablehnte, ließ ihn der Kaiser von 1075 bis 1076 gefangennehmen. Im Jahr 1085 setzte Heinrich den Meißener Bischof ganz ab und einen Gegenbischof ein. Erst drei Jahre später konnte Benno seine Diözese wieder in Besitznehmen. Dazu gibt es die berühmte Legende von den Domschlüsseln: Als Benno nach seiner Absetzung Meißen verließ, warf er die Schlüssel seines Domes in die Elbe. Als er nach Jahren zurückkehrte, fanden sich die Schlüssel im Bauch eines Fisches wieder, den man aus dem Fluß gefangen hatte.
Nach seiner Rückkehr widmete sich Bischof Benno besonders der Bekehrung der heidnischen Slawen, was ihm später den Titel „Apostel der Slawen“ einbrachte. Am 16 Juni 1106 starb Benno im Alter von 96 Jahren nach 40jähriger Amtszeit als Bischof von Meißen. Im Jahre 1523 wurde er von Papst Hadrian VI. heiliggesprochen.
Die feierliche Erhebung von Bennos Gebeinen am 16. Juni 1524 veranlasste Martin Luther zu der zornigen Schrift „Wieder ein neuer Abgott und alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden“. Da der Meißener Bischof Johann von Haugwitz befürchtete, die Gebeine des Heiligen konnten entehrt werden, übergab er sie 1576 Herzog Albrecht V. von Bayern, der sie nach München überführte. In der Frauenkirche, dem Wahrzeichen der Isarstadt, wurden die Reliquien 1580 beigesetzt. Heute wird in dem Gotteshaus auch der zerschlissene Mantel des Bischofs ausgestellt. Auch Stab und Mitra befinden sich hier.
Verehrung/Brauchtum: Alle Jahre wird in München der Benno-Tag festlich begangen; nach einem Hochamt in der Frauenkirche treffen sich Vertreter der Kirche und des Öffentlichen Lebens zu einem gemeinsamen Empfang. Auch ein Benno-Starkbier gab es früher.
Im Bodenmais im Bayerischen Wald begeht man seit 1705 das St. Benno-Volksfest; der Grund: In jenem Jahr gelangte ein Gnadenbild nach Bodenmais, das in der Folge viele Wallfahrer anzog. Bis heute gedenkt man des Bischofs beim Benno-Fest mit einer Prozession.
Darstellung: Benno ist so fast immer in bischöflichen Gewändern mit Fisch und Schlüsseln dargestellt, entsprechend der berühmten Legende. Ein schönes Beispiel: das Gemälde von Johann Michael Rottmayr in den Staatsgemäldesammlungen in München (1702). Bei einer Statue in der Liebfrauenkirche zu Bautzen (1724) hält ein Engel die Attribute Schlüssel und Fisch. Verschiedene Darstellungen von Benno sind in der Münchner Frauenkirche zu sehen.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag