Allgemein sagt man, dass für verstorbene Priester und Seelsorger vom gläubigen Volke wenig gebetet werde. Welch ein Schaden ist das für jene Armen Seelen, die uns auf Erden so unermessliche Wohltaten erwiesen und denen man aus Dankbarkeit alle erdenkliche Hilfe und Linderung der Peinen verschaffen sollte. Die Verantwortung der Priester ist groß; der Priester selbst aber bleibt trotz Weihe und Würde Mensch, schwach und gebrechlich. Der Pflichten hat er gar viele und leicht werden bei Überarbeitung manche vernachlässigt, vielfach ohne Absicht.
Der so hocherhabene und würdevolle Priesterstand verpflichtet zu einer erstaunlichen Gewissensreinheit und zum Streben nach größerer Vollkommenheit in allen Tugenden, und der ewige Hohepriester richtet seine Priester nach dem Gesetze, das er ihnen gegeben, dem Gesetze der Nachfolge, und er richtet sie scharf und streng. Wundern wir uns darum nicht, dass nach Aussage vieler Heiliger die Priester strenger gerichtet, härter und strenger gestraft werden und der besonderen Gebetshilfe sehr bedürfen.
Der hl. Bernhard seufzte unter der Last und der Würde des Priesterstandes bei dem Gedanken an die große Verantwortlichkeit für die unsterblichen Seelen, die ihm anvertraut waren. Ja, groß ist die Verantwortung eines Priesters am Tage des Gerichtes. Niemand ist schneller vergessen als der Priester.
Tugendübung: Reiche den Armen Almosen dar zur Linderung der Peinen der Priesterseelen des Fegefeuers und lasse öfter eine hl. Messe für sie lesen. Die Dankbarkeit der Priesterseelen ist groß und ihre Fürbitte vermag viel für dich.
„Ich will an den Priestern die Fehler nicht sehen, sondern in ihnen nur die Stellvertreter Gottes erkennen!“ (Hl. Franziskus)
Die schönste Grabinschrift: Als der unvergessliche Apostel Steiermarks, der Dominikanerpater Hyazinth M. Schönberger, ins Grab gesenkt wurde, legte man Kränze an seinem Grabhügel nieder, auf deren weißseidener Schleife die Goldschrift prangte:
„Dem Retter meiner Seele!“
Wer könnte heute an deinem Grab ein solchen Kranz niederlegen? Das ist deine Aufgabe auf Erden: Seelen retten!
(z.B. mit dem Stoßgebet: „Jesus, Maria, ich liebe Euch; rettet Seelen.“)
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. – Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e. V., Frankfurt am Main