Wieder 6 Kirchen niedergebrannt

Seit 2013 insgesamt 13 Kirchen in betroffener Provinz bei Anschlagserie zerstört. Innerhalb von nur einer Woche sind im Nordwesten Tansanias sechs Kirchen durch Brandanschläge zerstört worden. Es ist der vorläufige Tiefpunkt einer seit zwei Jahren anhaltenden Entwicklung. Örtliche Pastoren sind alarmiert, zumal die zuständigen Behörden auch die früheren Anschläge betreffend bislang keine konkreten Ergebnisse bei der Aufklärung der Straftaten vorlegen konnten.

Gewaltakte gegen alle Konfessionen gerichtet

Um vier Uhr morgens am 23. September wurde Pastor Vedasto Athanas vom Telefon geweckt. Ein Nachbar alarmierte ihn: “Deine Kirche steht in Flammen!” Als Vedasto am Ort des Geschehens eintraf, waren Hunderte von Stühlen und Bänken, sowie 60 Tische und weiteres Material bereits in Flammen aufgegangen.

Fast zeitgleich steckten Unbekannte eine andere Kirche in Brand, und ungefähr eine Stunde später wurde in einem dritten, nur wenige Kilometer entfernten Gotteshaus ebenfalls Feuer gelegt.

Vier Tage darauf, in der Nacht vom 26. auf den 27. September, gingen weitere drei Kirchen in Flammen auf. Sie alle liegen in Bukoba, einem Bezirk von Kagera, dem nordöstlichsten Bundesstaat Tansanias am Viktoriasee. Die Übergriffe treffen ein breites Spektrum von Konfessionen: Verschiedene Pfingstkirchen sind ebenso darunter wie eine evangelische und eine katholische.

Christen fühlen sich von Behörden im Stich gelassen

Die Sekretärin der örtlichen Pastorenvereinigung sagte im Gespräch mit Open Doors: “Seit 2013 sind allein in Kagera mindestens dreizehn Kirchen angezündet worden, und die Täter laufen frei herum. Inzwischen verwenden die Täter Brandbeschleuniger, um möglichst großen Schaden anzurichten. Wir sind sehr wütend und besorgt, denn diese Entwicklung kann man nicht einfach ignorieren. Die Polizeibeamten versichern uns, dass sie weiter ermitteln, aber in keinem der Fälle sind bisher Fortschritte zu verzeichnen. Im vergangenen Februar wurden zwar einige Tatverdächtige festgenommen, aber sie wurden sehr bald wieder freigelassen. Das ist inakzeptabel!”

Tansania belegt auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex aktuell Rang 33 unter den Ländern, in den Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Open Doors verfolgt die negative Entwicklung in dem Land mit Besorgnis und führt in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern Schulungs- und Selbsthilfe-Projekte zur Stärkung der Kirchen durch.

 

(Quelle: Open Doors, Bild TUBS)

 

 

 

 

 

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