Ein Brand hat Teile einer Kirche in Bethlehem zerstört. Ein orthodoxer Priester in Nazareth fordert christliche Protestkundgebungen. Die maronitische Mar-Charbal-Kirche im Wadi-Maali-Viertel in Bethlehem ist durch ein Feuer teilweise niedergebrannt. Das Feuer sei im zweiten Stock des Klosters ausgebrochen, habe aber auch Schaden an anderen Teilen des Gebäudes angerichtet. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ in einer kurzen Meldung. Verletzte habe es nicht gegeben. Die palästinensische Polizei, die Stromgesellschaft und die Abteilung für Zivilverteidigung hätten eine Untersuchung des Brandes eingeleitet.
Während Präsident Mahmud <dfn>Abbas</dfn> und die palästinensische Regierung eisern schweigen, behauptete der griechisch-orthodoxe Priester Gabriel Nadaf aus Nazareth, dass die Kirche mehrmals von „palästinensischen Extremisten“ bedroht worden sei und dass die in der Nacht zum Sonntag das Feuer gelegt hätten. „Ich verurteile von Herzen die Gleichgültigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde, wenn es um den Schutz christlicher Stätten unter ihrer Kontrolle geht. Ich hoffe, dass die Christenführer, die nach der Brandschatzung der Brotvermehrungskirche in Tabgha demonstriert haben, auch jetzt wegen dieser schrecklichen Tat demonstrieren werden.“
Nadaf beklagte weiter, dass es zahlreiche Attacken gegen christliche Stätten in den palästinensischen Gebieten gegeben habe. Aber die Autonomiebehörde schweige dazu geflissentlich, weil sie derartige Verstöße gegen die Religionsfreiheit in ihren Gebieten „unter den Teppich“ kehre.
In dem Maali-Viertel zwischen Bethlehem und dem Flüchtlingslager Deheische gibt es eine hohe Konzentration muslimischer Extremisten angesichts wiederholter Razzien und Verhaftungen durch israelische Soldaten.
(Quelle: EAD, Bild:Maysa Al Shaer)