Die Uhr aufziehen

Lieber Leser! Nicht wahr, du ziehst doch jeden Abend deine Uhr auf, vielleicht ganz mechanisch, gedankenlos; es ist eben eine gleichgültige Handlung. Aber ist dir dabei noch nie der ernste Gedanke gekommen, dass du täglich noch eine andere Uhr aufzuziehen hast, nämlich deine Lebensuhr? Hast du das bisher getan? Und wie machst du das?

 

Die hl. Theresia von Avila sagt: „Versprich mir, täglich eine viertelstündige Betrachtung anzustellen und ich verspreche dir den Himmel“.

 

Das ist es, was ich meine mit dem Uhraufziehen. Jeden Abend, nach des Tages Mühe und Last, nach so vielen irdischen Sorgen und weltlichen Geschäften, sollst du einen Augenblick innehalten, in dein Inneres, in dein eigenes Ich, Einkehr halten, sollst deiner Seele ein Viertelstündchen widmen, deine Wege prüfen, ob sie vor Gott gerecht befunden werden. Also sagen wir kurz: Jeden Tag einmal die Lebensuhr aufziehen; jeden Abend das Sterbekissen zurecht legen! Du hast gewiss schon die Uhr aufzuziehen vergessen. Das kann unter Umständen, vielleicht schlimme Folgen haben! Wie leicht kann man sich einmal verspäten! – Geradeso geht es mit deiner Lebensuhr.

 

Kennst du die größte, bedeutendste Bahnlinie: Zeit – Ewigkeit?

 

Auch du musst einmal mitfahren, wenn die Uhrfeder abgelaufen ist, wenn deine Lebensuhr auf „Voluntas Dei“, auf „Wille Gottes“ zeigt; du aber weißt nicht wann! Besinne dich! Du stirbst nur einmal!

 

„Wir sollen in jedem Augenblick bereit sein, als wenn wir in demselben

dieses Leben zu verlassen hätten“. (Hl. Franz von Sales)

 

 

 

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