Tagesheilige 6. Juli

Hl. Maria Goretti

Märtyrerin

Geboren: 16. Oktober 1890 in Corinaldo, Italien

Gestorben: 6. Juli 1902 in Ferrieri di Conca, Italien

In der Kirche S. Maria delle Grazie e S. Maria Goretti in der Hafengegend von Nettuno, der kleinen Stadt im Süden von Rom, est das Grab einer der Jüngsten Heiligen an Jahren und unserer Zeit überhaupt ständig von Gläubigen umlagert. Es ist die letzte Ruhestätte von Maria Goretti, die am 6 Juli 1902 im Alter von elf Jahren den scheren Verletzungen erlag, die ihr ein junger Bursche mit dem Messer zugefügt hatte. Die Heiligsprechung von Maria Goretti war eine der berührendsten Kanonisationsfeiern. In  Anwesenheit der betagten Mutter Goretti nahm Papst Pius XII. vor einer halben Million Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom die Kindmärtyrerin am 24 Juni 1950 in den Kreis de Heiligen auf.

Als ältestes von fünf Kindern war Maria Goretti am 16. Oktober 1890 in Corinaldo, westlich der mittelitalienischen Stadt Ancona, zu Welt gekommen. Nachdem die Eltern Goretti, einfache, geachtete Bauern, auf ihren Äckern und Feldern nicht mehr genug erwirtschaften konnten, zog die ganze Familie 1899 an die gegenüberliegende Küste Italiens, in ein kleines Dorf nahe Nettuno.

Hier begann das Unglück der Gorettis. Ein Jahr nach der Ankunft in der neuen Heimat starb Vater Goretti an Malaria. Die Mutter arbeitete verstärkt auf den Feldern, um die Familie zu ernähren, Maria versorgte ihre vier Geschwister. Immer häufiger wurde das inzwischen elf Jahre alte Mädchen von Alessandro, dem 16jährigen Sohn des Verpächters, belästigt und körperlich bedrängt. Maria schwieg über diese für sie entsetzlichen Vorgänge, um ihre Mutter nicht noch mehr zu belasten.

An einem Samstag, es war der 5. Juli 1902, kam es zur Katastrophe. Alessandro versuchte, Maria zu vergewaltigen. Das Mädchen wehrte sich verzweifelt, doch gegen das Messer des Tobenden war es schließlich: Verletzt von 14 Messerstichen in den ganzen Körper, wurde Maria ins Krankenhaus gebracht, wo sie am Tag darauf starb. Noch im Sterben hatte sie ihrem Peiniger verziehen.

Der Mörder Alessandro wurde zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Kein Wort des Bedauerns kam zunächst über seine Lippen. Nach Jahren aber hatte er eine Vision, in der ihm Maria erschien und ihm Blumen reichte. Der Verurteilte bekehrte sich und trat nach seiner vorzeitigen Entlassung 1928 als Laienbruder in den Kapuzinerorden ein.

 

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag