Brüderliche Zurechtweisung

„Hat dein Bruder wider dich gefehlt, so geh hin und stelle ihn unter vier Augen zur Rede. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er nicht, so nimm noch einen oder zwei hinzu, damit durch die Aussage zweier oder dreier Zeugen alles festgestellt werde (5 Mos. 19, 15) Hört er auch diese nicht, so sag es der Kirche. Hört er aber auch auf die Kirche nicht, so gelte er dir wie ein Heide und ein Zöllner. Wahrlich ich sage euch, alles was ihr auf Erden bindet, wird auch im Himmel gebunden sein und alles was ihr auf Erden löst, wird auch im Himmel gelöst sein. Weiter sage ich euch, wenn zwei von euch auf Erden um irgend etwas einmütig bitten, so wird es ihnen von meinem himmlischen Vater zuteil werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Da trat Petrus zu ihm mit der Frage: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder verzeihen, wenn er gegen mich fehlt? Etwa siebenmal? Jesus antwortete ihm: „Nein, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!“ (Math. 18, 15-22.)

„Wann wird es geschehen, dass wir unseren Nächsten von Herzen ertragen?“

Das ist die letzte und vornehmste Aufgabe in der Lehre der Heiligen. – „Glücklich, wer sie erfasst hat“. (Hl. Franz von Sales)

Die Münze im Glücksschatz, die auch dem Ärmsten täglich zu Gebote steht, ist die Gefälligkeit. Sie ist das freundliche Entgegenkommen, mit dem man eine Bitte, einen Besuch oder auch eine Widerwärtigkeit aufnimmt. Sie ist die Liebenswürdigkeit des Ausdruckes, die das Lächeln auf den Lippen anderer hervorruft. Sie ist oft ein kleiner Dienst, den wir mit Freudigkeit leisten, oder um den wir einfach bitten – zuweilen ist es ein einfacher Dank – ein Wort der Ermutigung, das wir in herzlichem Tone einem unserer Mitmenschen sagen. Das ist alles so wenig! Haltet deshalb nicht damit zurück: Gott wird es euch vergelten.

 

 

 

 

 

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